Nachhaltigkeit ist ein zum Teil immer noch verwässerter Begriff, an dem unterschiedliche Definitionen, und damit auch Vorstellungen und Unternehmungen anknüpfen (Henkel et al., 2023). Wir wollen aber nicht nur die akademischen Diskussionen dazu, sondern auch entdecken, wie Menschen dieses Prinzip unterschiedlich leben: wie lebt der Bäcker sein Verständnis von Nachhaltigkeit in seiner Firma konkret? Wie setzt eine Bank, die Teil der Gemeinwohlökonomie-Bewegung ist, diese versprochenen Prinzipien um? Was ist mit den ganzen Ehrenamtlichen, die sich immer noch unermüdlich um umliegende Naturgebiete oder weltweit-naturbezogene Themen kümmern? Darum geht es hier: das Thema Nachhaltigkeit lebendig zu machen, in dem wir zeigen, wie unterschiedliche Menschen ihr Verständnis von Nachhaltigkeit leben – transparent, unkompliziert, und mit dem Blick auf das Tun und den Menschen.
Selbstverständlich brauchen wir gewisse Kriterien, um in unseren Projekten Greenwashing zu vermeiden, aber auch für uns zu klären, welche Unternehmungen wir besuchen, und damit auch präsentieren. Hierbei fanden wir die Gemeinwohl-Matrix als überzeugenden Ausgangspunkt für betriebswirtschaftliche Unternehmungen, um ein Format zu haben, bei dem vielleicht das Verfahren selbst zur Diskussion stehen kann, die Menschen dahinter aber ein echtes Interesse für eine nachhaltige Arbeits- und Lebensweise haben.
Schritt 1: Wir nehmen einen Betrieb aus der Gemeinwohl-Datenbank heraus, und schauen uns deren Geschäftsbericht an. Nur in Ausnahmefällen nehmen wir ein Unternehmen mit einem nicht-aktuellen Zertifikat, was wir in unserer Arbeit entsprechend mit Begründung angeben.
Schritt 2: Finden wir das Unternehmen ansprechend, versuchen wir dieses zu kontaktieren mit dem Vorschlag, gemeinsam eine Podcast-Folge zu drehen. Im Gespräch erklären wir das Format, ohne aber vorab unsere Fragen zu nennen, damit das Unternehmen authentisch Ihren Betrieb vorstellen kann und wir dem Prinzip der ehrlichen Arbeit gerecht werden.
Schritt 3: Wir drehen den Podcast; auf spezielle Wünsche des Unternehmens gehen wir nur bedingt ein, im Fokus stehen immer unsere Interessen und Fragen, die das Format so ansprechend und transparent wie möglich gestalten sollen.
Wir nehmen für die Arbeit kein Geld an: die einzig in Aussicht gestellte Einnahmequelle wären Werbungen, welche Produkte oder Dienstleistungen von Gemeinwohlzertifizierten Unternehmen bewerben, und welche wir auch als bezahlte Werbung eindeutig erkennbar machen. Momentan verdienen wir mit unserer Arbeit kein Geld.
Wir sind drei Menschen, die derzeit in München wohnen, und sich durch die gemeinsame Schulzeit und Freizeitaktivitäten her kennen. Was uns zu der Gründung dieses Vorhabens gebracht hat, ist die gemeinsame Erkenntnis, dass der Wandel hin zu einem nachhaltigen Lebensstil – wo das Gemeinwohl durch das eigene Verhalten mindestens nicht geschädigt wird – gesellschaftlich möglich ist. Kein Mensch ist perfekt: wir alle machen Fehler, wir alle wiederholen Fehler, wir alle leiden auf unterschiedlicher Weise. Entscheidend ist aber, ob der Wille und die Möglichkeiten da sind, zu einem Gemeinwohl beizutragen: und diesen Willen und diese Möglichkeiten wollen wir versuchen, aufzubauen – kreativ, transparent, und mit Herz.